Adrenalin im Blut für die nächsten 20 Jahre, die letzten Worte der nahenden Präsentation auf den Lippen und schwer beeindruckt von der großen Bühne. Lange macht meine Gesundheit diesen Stress nicht mit. Den Mitgliedern des Kistenkaffees, die gleich auf die große Bühen müssen, scheint es da deutlich besser zu gehen. Sie haben die Präsentation einstudiert, mit guten Ideen gefüttert und wissen genau, wovon sie reden werden. Auf den Hemden stehen die Namen und Abteilungen, die sie vorstellen werden. Und natürlich das Ziel. Wir wollen eine Rösterei auf die Beine stellen, die eigene Kaffeemischungen herstellt. Die Rohbohnen werden fair gehandelt und sind aus den unterschiedlichsten Kaffeanbauregionen dieser Welt. Dass es gar nicht so einfach ist, Kaffee zu rösten, wissen wir, seitdem sich viele der kleinen Wonnebohnen in Kohle verwandelt haben. Das sieht zwar interessant aus, schnmeckt aber nicht.
Seitlich vor der Bühne sitzt die Zeitwächterin. 15 Minuten Zeit. Weiter vorne die Jury, die sich fleißig Notizen macht. Alles läuft nach Plan. Nein, viel besser!
Dann ist es vorbei, ein breites und erleichtertes Lächeln in die Kameras und dann können die Präsentationen der anderen Schülerfirmen genossen werden. Sechs Schulen sind am Start: Eine Baufirma, eine Winzergenossenschaft, eine Recyclingfirma, eine Bäckerei, eine Holzwarenmanufaktur und wir, die Rösterei. Über ein Schuljahr werden wir professionell begleitet, finanziell untersützt, beraten und auf die abschließende Präsentation im Juni 2020 vorbereitet. Bis dahin rösten wir die Welt zu Brei.