Wir, die wir uns zur ARS gehörig und verbunden fühlen, haben am 11.03.2010 der Opfer des Amoklaufes vor einem Jahr gedacht.
Wunsch der Schulgemeinschaft und der Angehörigen der Opfer war es, zwei verschiedene Gedenkstunden abzuhalten. Eine im Kreise der Schulgemeinschaft und der Opferfamilien, bei der ein individuelles und persönliches Gedenken im Vordergrund stand und eine offizielle Gedenkstunde, die die Öffentlichkeit mit einbinden sollte. Die schlimme Tat hat Wellen geworfen über das ganze BIZ II, die ganze Stadt, das ganze Land hinaus bis in viele ferne Länder. Wir haben
viel Solidarität und Anteilnahme erfahren und wissen, wir sind nicht allein, viele Menschen denken an uns und wollen uns Tröster und Begleiter sein.
Wir danken OB Fritz für seine tröstenden Worte. Sein Aufruf zu mehr Mitmenschlichkeit und Solidarität, gegen Gewalt Angst und Gleichgültigkeit haben uns sehr bewegt. OB Fritz schließt mit den Worten Glaube, Hoffnung Liebe:
„Der Glaube daran, dass das Leben weitergeht und stärker ist als der Tod und Zerstörung. Die Hoffnung auf eine friedliche, solidarische Gesellschaft und das Wissen darum, dass solange in der Welt die Liebe stärker ist als der Tod und Hass, unsere Vision von einer lebenswerten Zukunft für uns und unsere Kinder auch tatsächlich erreichbar ist. Dafür lasst uns alle eintreten.“
Wir danken für die hoffnungsvolle Rede des Bundespräsidenten Köhler, der mit seiner Gattin zu uns gekommen ist. Er hat sehr berührende und einfühlsame Worte für unsere Situation gefunden. Wir fühlen uns verstanden und haben gespürt, er hat auch uns verstanden. Diese Anteilnahme ist uns Trost und Gewissheit zugleich, wir werden mit unseren Gefühlen und Bedürfnissen wahr und ernst genommen: „Meine Frau und ich bleiben an ihrer Seite“. Diese Worte
hallen in uns wider und geben uns auch für die Zukunft Kraft.
Wir danken allen, die in den Tagen nach dem Amoklauf für uns da waren und auch in Zukunft für uns da sein werden. Ein Teil der Strecke haben wir geschafft und die Aufschriften auf den Steinen zeigen, wir sind unterwegs, aber sie zeigen uns auch, wir brauchen noch viel Zeit. Wir fangen an unsere Träume zu leben, werden aber in Dankbarkeit und Demut die Opfer immer mit uns tragen.
Martin Gerke