Die Klassenstufe 9 der ARS besuchte im Rahmen des Physikunterrichts mit 2 Klassen montags (03.07.) und 2 Klassen dienstags (04.07.) das Kernkraftwerk Phillipsburg.
Im EnBW Infocenter auf dem Kraftwerksgelände angekommen konnten die Schüler zunächst ihr Unterrichtswissen über die Grundlagen und die Funktion eines Druckwasserreaktors in einem animierten Vortrag vertiefen. Im Anschluss erhielten sie in vier Kleingruppen eine Führung durch das Kraftwerk. Überraschend waren die strengen Sicherheitsvorkehrungen. Personenkontrollen strenger als bei einem Interkontinentalflug, mehrere Sicherheitsschleusen, doppelte Stacheldrahtzäune deren Zwischenraum kamera- und bewegungsmelderüberwacht waren, bewaffnete Sicherheitsleute, die nachts auch mit Hunden Streife laufen und große Nebelwerfer, die das Atomkraftwerk im Fall eines Angriffs durch ein entführtes Flugzeug binnen Sekunden in dichten Nebel hüllen können.
Neben diesen Eindrücken konnten die riesigen Dampfturbinen und der 1400MW Generator im Maschinenhaus aus nächster Nähe betrachtet werden. Die Vibrationen die die 80m lange Welle bei 1500 Umdrehungen pro Minute verursacht hat man am ganzen Körper gespürt. Glücklicherweise wurden zuvor Gehörschutzsstopfen ausgeteilt, man verstand sein eigenes Wort nicht.
Für die meisten Schülerinnen und Schüler der Höhepunkt war das Besteigen eines Kühlturms. Aus dem Inneren des 152m hohen Turms schienen die Wolken rasant vorbei zu ziehen. Das Echo, dass so ein hohler Turm mit 124m Durchmesser erzeugt, verleitete alle zu juchzenden Schreien, Klatschen, stampfen und viel Gelächter.
Zurück im Infocenter konnten verschiedene Versuche zu Radioaktivität und elektrischem Strom an Stationen ausprobiert werden. Abschließend gab es einen Vortrag zum aktuellen Stand der Energiewende, ihren Ursachen und den noch ungelösten Problemen, die einerseits vom schlagartigen Atomausstieg, andererseits aber auch von Jahrzehnte langem Aufschieben der Endlagerfrage aufgeworfen wurden.
Die Exkursion war für die Schüler ein gelungener Höhepunkt der Unterrichtseinheit "Kernphysik", der das Verständnis dieser komplexen Thematik auf anschauliche Art und Weise unterstützte und eine Diskussion über die offenen Fragestellungen der Energiewende in den nächsten Physikstunden vorbereitete.
Mit strahlendem Lächeln im Gesicht aber vollkommen unverstrahlt erreichten die 9er am Nachmittag wieder die Albertviller Straße. Sie erhielten Einblicke, die nicht mehr viele Schülergenerationen nach ihnen sehen werden.
T.Randler