Nachruf auf Prof. Hans Küng, dem Gründer des Projektes Weltethos

Als Weltethos-Schule trauern wir mit unserer gesamten Schulgemeinschaft der Albertville-Realschule in Winnenden um den Gründer und langjährigen Präsidenten der Weltethos-Stiftung Prof. Dr. Hans Küng. Er ist am 06. April 2021 im Alter von 93 Jahren friedlich in seinem Haus in Tübingen verstorben (https://www.weltethos.org/aktuelles/#wir-trauern-um-hans-kueng).

Die Stiftung Weltethos wurde 1995 von dem Tübinger Theologen Hans Küng gegründet, um das von ihm konzipierte „Projekt Weltethos“ gesellschaftlich und wissenschaftlich zu etablieren und voranzubringen. Die obersten programmatischen Ziele der Stiftung sind die Vermittlung ethischer und interkultureller Kompetenz sowie Dialog, Zusammenarbeit und Frieden zwischen Religionen und Kulturen. Um diese Ziele praktisch zu fördern und umzusetzen, führt die Stiftung Weltethos – auch international – unterschiedlichste Projekte durch. Die vorrangigen Themenbereiche sind hierbei Schule und Bildung, Religion, Politik, Wirtschaft, Recht und Kultur. Weitere Informationen: www.weltethos.org.

Im Rahmen des Deutschen Evangelischen Kirchentages 2015 in Stuttgart, bei der die Albertville-Realschule durch die ökumenische Schulgemeinschaft mit einem Info-Stand vertreten war, wurden wir auf die Stiftung Weltethos aufmerksam. Begeistert von der Arbeit und den Zielen der Weltethos-Stiftung sowie aus besonderer Betroffenheit heraus, hat sich daraufhin im Juli 2015 die Albertville-Realschule beworben, auch eine „Weltethos-Schule“ zu werden. Hier ein Auszug aus der damaligen Bewerbung: Gerne würden wir als Bildungseinrichtung einen nachhaltigen Beitrag zu einem friedlichen, toleranten Miteinander leisten und in diesem Sinne unsere bisherige schulische Arbeit fortsetzen. Eine Auszeichnung unserer Schule wäre für unsere Schulgemeinschaft eine Bekräftigung der Erziehungs- und Bildungsarbeit, darüber hinaus jedoch auch eine Weichenstellung für die Zukunft.“

Ein Jahr später wurde die Albertville-Realschule in einer offiziellen Feierstunde zur „Weltethos-Schule“ ernannt. (Bericht der WN-Zeitung vom 25. Juli 2016).

Seitdem her versucht die Albertville-Realschule jedes Jahr erneut den Kriterien der Stiftung für eine „Weltethos-Schule“ gerecht zu werden und die Vermittlung deren Werte im Schulprogramm umzusetzen: „Es geht der Stiftung um die Grundsätze des alltäglichen Zusammenlebens, es geht ihr um das, was die Gesellschaft im Innersten zusammenhält … Es geht der Stiftung darum, was die Gesellschaften aller Religionen und aller Kulturen zusammenhält, es geht ihr um das gute globale Miteinander. Es geht um die gemeinsamen Standards, denen sich alle Menschen weltweit verpflichten können, unabhängig von den Religionen. Es geht um die Grundsätze des guten Miteinanders der Menschen, es geht um Fairness, um Toleranz, um Respekt, es geht um gewaltlose Kommunikation zwischen den Kulturen und Religionen – es geht darum, wie die Menschen miteinander leben können, ohne dass Vorurteile, Klischees und Missverständnisse das Zusammenleben vergiften.“(Auszug aus der Rede von Dr. Schlensog, Generalsekretär der Weltethos-Stiftung, zur Verleihung der Auszeichnung „Weltethos-Schule“ an die Albertville-Realschule am 23. Juli 2016).

Vielfältige Aktivitäten, Initiativen und Veranstaltungen zeichnen bis heute die Albertville-Realschule zur „Weltethos-Schule“ aus (https://www.weltethos-praktisch.de/bewerbung_real_winnenden.html).

Persönlich bleibt mir Prof. Dr. Küng in sehr guter Erinnerung, der mich während meines Theologie-Studiums in Tübingen mit seinem besonderen Charisma, seinem kritischen Geist und seiner Begeisterungsfähigkeit zum Dialog der Religionen, zur „Ökumene“, überzeugt hat.

Im Gedenken und im Auftrag der gesamten Schulgemeinschaft und Schulleitung der Albertville-Realschule in Winnenden,

Heinz Rupp, kath. Religionslehrer und Schulseelsorger

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