Viel wurde geschrieben über uns in Winnenden nach dem 11. März 2009. Erinnern wir uns: Journalisten haben uns belagert – uns allen war unwohl dabei. Auch noch heute werden wir Winnender immer wieder gefragt, wie es uns geht, wie es für uns weitergeht.
Eine Zeit lang waren wir sprachlos. Zu Recht. Doch nun wächst der Entschluss in uns, die Sprache wieder zu finden. Wir wollen Hoffnung schöpfen, uns die Zukunft erschließen, wir wollen miteinander und füreinander schreiben statt schweigen: Das ist unser Ziel.
Unsere Schülerinnen und Schüler wollen selbst zur Sprache kommen. Sie wollen das aufschreiben, was ihnen nach dem 11. März 2009 geholfen hat, das Unsagbare zu verarbeiten. Sie wollen aufschreiben: Wie sie ins ihr Leben zurückfanden. Was hat sich für sie geändert hat. Worüber sie nachdenken. Und was ihnen geholfen, wieder Mut zu schöpfen.
Sinn und Ziel unseres Buches soll sein, anderen jungen Menschen, die in Krisen stecken, Hilfreiches anzubieten. Ihnen zu zeigen, wie wir mit unserer schweren Krise umgegangen sind, um Hoffung und Mut zu geben. Und anderen Menschen zu helfen, den Blick wieder nach vorne richten zu können.
Die Inhalte der Beiträge werden dabei ganz unterschiedlich sein: Erzählungen, Reportagen, Kommentare, Gedichte, Tagebuchnotizen, Skizzen, Traumcollagen, Bilder – alles ist möglich.
Wichtig ist: Alle Winnender Jugendlichen sind herzlich eingeladen, sich an diesem Projekt zu beteiligen.
Doch wie fängt man an, zu schreiben? Welche Formen gibt es, die sich für emotionales Schreiben eignen? Welche Regeln helfen mir dabei, meine Gedanken in Sätze zu formen?
Ein Workshop will Euch dabei helfen, zu dem alle Schüler/-innen des BIZ I und II, aber vor allem auch ehemalige Schüler/-innen eingeladen sind. Die Teilnahme ist kostenlos. Wegen der großen Nachfrage haben wir uns entschlossen, eine weitere Schreibwerkstatt am Samstag, den 26.02.2011 ab 14.00 Uhr im Raum 200 der Containerschule ARS zu veranstalten (Die Einladung hierfür findet Ihr unter dem Link am Ende dieser Seite).
Dieser Workshop soll Euch dabei helfen, Gefühle zu Gedanken werden zu lassen; sie zu ordnen; und eigentlich Unsagbares aussprechbar zu machen.
Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele Schulen und viele Jugendliche sich beteiligen würden. Denn das zeigt nach außen: Wir Winnender stehen zusammen - und wir erschließen uns unsere Zukunft: gemeinsam!
Herzliche Grüße,
Martin Gerke & Heinz Rupp
(Ökumenische Schulgemeinschaft der ARS)