Fest für Afrika

Fair, lecker und waghalsig: Engagement für Afrika

Fest für Afrika 2018

Waghalsiger Tanz in der Aula

Afrika-Fest der Albertville-Realschule: Vielfältiges Engagement zeigt sich an den Ständen

Von unserem Redaktionsmitglied Tobias Klecker

Winnenden. Laut einem afrikanischen Sprichwort können viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Schritte tun, das Gesicht der Welt verändern. So geschehen am Donnerstagabend in der Albertville-Realschule.

Beim Afrika-Fest war den Besuchern einiges geboten. An einem der vielen Stände gab es einen leckeren Eintopf, gekocht nach afrikanischem Rezept. Luca aus der 9 c, der für die erste Schicht der Essensausgabe eingeteilt war, erzählte: „Es gibt Reis mit Putenfleisch und eine zusätzliche vegane Variante. Gekocht wurde das Essen von den Köchen der Firma Kärcher.“

Beim Afrika-Quiz ist ein Wilhelma-Gutschein der Hauptpreis

Die Schlange beim Eintopf war lang, denn nicht nur Schüler der Albertvillle-Realschule kamen. Auch Eltern, Großeltern, Geschwister und Freunde. Wer gerade nicht auf seinen Eintopf wartete, stand an einem der anderen Stände und sprach zum Beispiel mit Familie Marx über die aktuelle Situation im namibischen Dorf Hoachanas. In der dortigen Schulküche bekommen mittlerweile zwölf Kinder täglich ein Mittagessen von der Köchin Josefine. Dank Hilfe aus Winnenden.

Auch über andere Projekte, zum Beispiel in Uganda, erhielten die Besucher beim Stand des Vereins „Discover“ aktuelle Informationen. Wer sich über die verschiedenen Themen informiert hatte, konnte im Anschluss daran im Computerraum sein Wissen beim Afrika-Quiz unter Beweis stellen. Zu gewinnen gab es einen Gutschein für die Wilhelma, um die afrikanischen Tiere auch einmal live zu erleben.

Im Weltladen gibt es fair gehandelte Produkte

Wer inzwischen wieder Hunger bekommen, hatte, konnte sich zwischen Obstspießen, Muffins, Kuchen und Crêpes entscheiden. Oder aber man besuchte den mobilen Schulweltladen, an dem Emely aus der 6 b stand. „Wir haben fair gehandelte Produkte wie Chips, Schokolade oder andere Süßigkeiten im Sortiment. Fair gehandelt bedeutet, die Waren sind zum Beispiel ohne Kinderarbeit entstanden. Wir verkaufen die Produkte auch jeden Tag in den Pausen. Ich bin immer dienstags mit dem Verkauf dran“, erzählte sie. Im umfunktionierten Klassenzimmer der 10 c fuhren Kinder auf einer mit Kreide gemalten Rennstrecke mit kleinen Spielzeugautos umher und testeten, wer der Schnellste ist.

In der Aula konnten die Besucher neben den Ständen aber auch noch ein vielfältiges Programm bestaunen. Schüler erzählten den Besuchern über verschiedene Projekte. So verkauft die Schülerfirma beispielsweise neben bedruckten Textilien nun auch selbst gerösteten Kaffee. In kleineren Pausen kam die Schülerband zum Einsatz.

Höhepunkt des Abends war aber die Capoeira-Gruppe unter der Leitung von Björn Brandl, einem Lehrer der Schule, und sorgte für ordentlich Stimmung. Da Capoeira an der Schule auch als AG angeboten wird, waren einige Schüler bei der Aufführung dabei. Mit teils waghalsigen Bewegungen, unterstützt durch Trommeln und Gesang, brachten sie die Zuschauer in der Aula der Albertville-Realschule zum Staunen. Es ist eine Kampfkunst, die afrikanische Sklaven in Brasilien weiterentwickelt haben.

Auch Schulleiter Sven Kubick, der von Stand zu Stand lief und mit vielen Besuchern ins Gespräch kam, war erfreut. Nicht nur über die Darbietungen der Capoeira-Gruppe, sondern über die ganze Veranstaltung. „Solch ein Fest öffnet uns allen die Augen, wie die Welt außerhalb Europas ausschaut. Ich finde es toll, dass die Schule Namibia dabei unterstützt, selbstständig zu werden. Das Fest ist ein schönes, gemeinsames Erlebnis für uns alle“, erzählte er und reihte sich in die Schlange für den Eintopf.

Quelle: Zeitungsverlag Waiblingen | Winnender Zeitung | Nr.266 | Samstag, den 17. November 2018 | Seite 10

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